Tinder ist das wohl bekannteste Portal im Online-Dating. Seit dem Start im Jahr 2012 hat sie den Dating-Markt revolutioniert; mit Auftreten der App gab es einen echten Hype. Doch kann man hier tatsächlich seine große Liebe finden oder ist das Flirten eher erfolglos? Nachfolgender Test beschreibt dir die wichtigsten Funktionen, Erfolgschancen und Kosten bei der Partnersuche innerhalb der App.

 

Die wichtigsten Kennzahlen im Überblick

Die Dating-App ist in 190 Ländern weltweit präsent; allein in Deutschland gibt es etwa 3,5 Millionen Registrierungen. Die Chance, hier den Partner fürs Leben zu finden, scheinen also groß zu sein. Statistiken belegen allerdings, dass der Großteil der Nutzer nicht wirklich auf der Suche nach der großen Liebe ist. Vielmehr ist Tinder ein Gadget, das einfach Spaß macht und das viele nur aus Langeweile nutzen. Auch richtet sich die App eher an ein junges Publikum, das einfach Spaß am Flirten hat. Der größte Teil der Nutzer ist zwischen 21 und 34 Jahre alt, wobei der Anteil der männlichen Nutzer deutlich überwiegt. Wenn du also nur deinen Marktwert testen und flirten möchtest, bist du hier richtig. Hast du allerdings wirklich ernsthafte Absichten, sind andere Singlebörsen sicher besser geeignet. Auch hat die Erfahrung gezeigt, dass auffällig viele Mitglieder angemeldet sind, die in Großstädten leben. Wohnst du also eher ländlich, wirst du es schwer haben. Der Grund: Die App nutzt ein sogenanntes geo-basiertes Matching. Du musst also deinen Wohnort angeben und bekommst Partnervorschläge in der näheren Umgebung.

 

Wie funktioniert die App genau?

Im Tinderkatalog kannst du dir eine Vielzahl an Profilen ansehen. Die Bedienung ist leicht: Gefällt dir ein Mitglied nicht, wischst du nach links und zeigst damit dein Desinteresse. Wischst du dagegen nach rechts, hast du die Möglichkeit, die Person näher kennenzulernen. Hat dein Gegenüber zugestimmt, könnt ihr mit der Kommunikation beginnen. Leider stehen in der Basisversion nur eine bestimmte Anzahl an Likes täglich zur Verfügung.

 

Die erstmalige Registrierung und Anmeldung gestaltet sich recht einfach und problemlos. Die meisten Flirtwilligen nutzen ihr Facebook-Profil, um sich bei Tinder anzumelden. Dann werden alle relevanten Daten entsprechend von Facebook übernommen. Das spart Zeit bei der ersten Reggistrierung, die im Gegensatz zu anderen Dating-Apps deutlich schneller verläuft. Allerdings solltest du dir die Frage stellen, ob du wirklich alle bei Facebook hinterlegten Informationen preisgeben möchtest. Optional kannst du dich auch mit deiner E-Mail-Adresse oder deiner Telefonnummer anmelden. Bei der Anmeldung musst du zwingend zwei Fotos von dir hochladen. Später hast du die Möglichkeit, weitere sieben Bilder hinzuzufügen. Leider erfolgt keine Prüfung der Fotos, so dass man hochladen kann, was man möchte. Aus diesem Grund wirst du auf Tinder außergewöhnlich viele Fakefotos finden. Dein Name und dein Alter werden in deinem öffentlichen Profil automatisch angezeigt. Du kannst aber noch weitere Angaben, etwa zu deinem Wohnort oder deinem Beruf, machen. Auch kannst du einen kurzen Über-mich-Text verfassen. Viele Nutzer übertragen zudem ihren Instagram-Account, so dass die hier veröffentlichten Bilder automatisch auch auf Tinder angezeigt werden.

 

Das Suchen nach Mitgliedern gestaltet sich in der Basisversion recht einseitig. Wie bereits erwähnt, wird dein Standort für die Suche herangezogen. Dann kannst du nur in einer maximalen Entfernung von bis zu 160 Kilometern von deinem Wohnort suchen. Ebenfalls kannst du dein Suchergebnis filtern und gezielt nach einem bestimmten Alter oder Geschlecht suchen.

 

Vor- und Nachteile der App

Gut gefällt, dass die wichtigste Grundfunktion, das Schreiben von Nachrichten, in der Basisfunktion kostenfrei ist. Allerdings hat die Erfahrung gezeigt, dass es wirklich schwer ist, mit anderen Mitgliedern zu kommunizieren. Wer sogar ein Date im Auge hat, muss wirklich lange schreiben, um einen Erfolg zu landen. Positiv ist aber, dass die App wirklich Spaß macht, denn von der Aufmachung her gefällt sie sehr gut. Nicht umsonst hat sie sogar schon einen Design-Award gewonnen. Die App macht nicht nur Spaß, auch ist sie sehr einfach zu bedienen. Du kannst die Dating-App nicht nur mit dem Smartphone, sondern auch vom Desktop aus benutzen. Eine Synchronisierung erfolgt automatisch, so dass dir keine Daten verloren gehen.

 

Dennoch überwiegen klar die Nachteile: Zum Beispiel werden hochgeladene Fotos nicht geprüft, so dass es unzählige Fake Fotos und bearbeitete Bilder gibt. Die Anzahl an fragwürdigen Profilen ist dementsprechend hoch. Negativ ist weiterhin, dass alle Nutzer, die älter als 28 Jahre sind, einen höheren Preis für ihre Premium-Mitgliedschaft zahlen müssen. Auch das geo-basierte Matching ist eher kontraproduktiv, denn so kann man nur Mitglieder in seiner näheren Umgebung kennenlernen. Tinder ist stark auf Fotos ausgelegt, selbst wenn diese nicht geprüft werden. Gefällt dir diese fotobasierte Suche nicht, bist du bei anderen Partnerbörsen besser aufgehoben. Zahlreiche weitere bekannte Singlebörsen nutzen zum Beispiel umfangreiche Persönlichkeitstests, anhand derer ein passender Partner ausgewählt wird.

 

Einen Support vom Unternehmen zu erhalten, ist sehr schwierig. Weder eine E-Mail-Adresse noch eine Telefonnummer sind ersichtlich. Lediglich über das Anfragen-Formular kann man mit den Mitarbeitern in Kontakt treten. Allerdings ist auch das recht versteckt.

 

Was kostet die App?

Bereits in der Basisvariante stehen dir die meisten wichtigen Grundfunktionen zur Auswahl. Dazu zählen unter anderem:

 

  • ein Profil anlegen
  • die Fotos anderer Mitglieder sehen
  • ein Hallo und Mails senden

 

Wenn dir das nicht reicht, kannst du dich für eine der drei Premium-Mitgliedschaften entscheiden, von denen es mittlerweile drei verschiedene Varianten gibt. Das Tinderplus Abo kostet für alle unter 28 Jahre 9,99 Euro und läuft einen Monat. Wenn du dich für eine längere Vertragslaufzeit entscheidest, wird es sogar noch günstiger. Du kannst das Abo für sechs oder zwölf Monate abschließen. Dann solltest du aber daran denken, rechtzeitig zu kündigen, denn sonst verlängert sich das Abo automatisch. Bist du hingegen älter als 28 Jahre, zahlst du 19,99 Euro im Monat und damit das Doppelte. Bei diesem Abo profitierst du davon, dass dir keine Werbung mehr angezeigt wird und du eine andere Stadt als deinen Heimatort als Ausgangspunkt für deine Suche eingeben kannst.

 

Die Gold Premium Mitgliedschaft hingegen, die 14,99 Euro beziehungsweise 29,99 Euro monatlich kostet, hat einen weiteren Vorteil: Dann siehst du alle Mitglieder, die dich geliked haben. Zu guter Letzt gibt es das Platinum Abomodell für 19,99 Euro / 41,99 Euro monatlich, bei dem du einem Super-Like eine persönliche Nachricht hinzufügen kannst.

 

Fazit: Tinder ist zwar eine optisch recht ansprechende Dating-App, deren Nutzung durchaus Spaß macht und für Kurzweil sucht. Geeignete Matchpartner oder gar die Liebe fürs Leben zu finden, ist hingegen eher unrealistisch.

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